Die grösste Herausforderung für Captain Fabian Sangines

09.04.2021 00:00

Die grösste Herausforderung für Captain Fabian Sangines

Die Schweiz trifft am Samstag, 10. April um 21 Uhr in Madrid auf Spanien. Das Spiel findet ohne Zuschauer statt, kann aber im Livestream verfolgt werden. football.ch sprach mit dem Futsal-Nationalteam-Captain Fabian Sangines.

Spanien ist zweifacher Weltmeister, hat bereits siebenmal die Europameisterschaften gewonnen und ist aktuell das beste Futsal-Team der Welt. Alle spanischen Spieler sind Profis und sind in den prestigeträchtigen Meisterschaften Europas vertreten. Trotz der Einschränkungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus finden diese Meisterschaften weiterhin statt. In der Schweiz ist die Situation anders: die Futsal-Meisterschaften sind seit Mitte Oktober gestoppt, die Spieler dürfen nicht im Team trainieren. Das Spiel ist deshalb eine grosse Herausforderung für die Schweizer Equipe, die zum grössten Teil aus Amateuren besteht.

Wie viele Jahre spielen Sie schon Futsal und warum Futsal?

Fabian Sangines: Angefangen habe ich Ende 2009, es war ein kurzer Abstecher beim FC Seefeld, bevor ich die Futsal Maniacs mitgründete. Mario Diethelm, damals Trainer bei Seefeld und mein Chef im Büro, hat mich überredet, mir diesen Sport mal anzuschauen. Seine Dynamik und Attraktivität hat mich sofort süchtig gemacht. Futsal ist seither ein wichtiger Teil in meinem Leben.

Wie sind Sie ins Nationalteam gekommen, was ist Ihr Hintergrund?

Fabian Sangines: Für mich etwas überraschend bekam ich vor der EM-Qualifikation 2013 in Yverdon (VD) mein erstes Aufgebot. Ich war auf dem Weg zu einer Sitzung, als das Handy klingelte. Als ich von der Sitzung zurückkam, hat ein Kollege meinen ganzen Arbeitsplatz rot-weiss dekoriert und den Text der Schweizer Nationalhymne ausgedruckt. Noch überraschender war für mich, dass ich aufgrund einer kurzfristigen Verletzung des Stammgoalies beim ersten Qualifikationsspiel in Yverdon spielen durfte. Freunde und meine Mutter fuhren von Zürich nach Yverdon, obwohl wir alle davon ausgingen, dass ich nur auf der Bank sitzen würde. Leider spielte ich ziemlich schlecht und wir verloren 0:5. 

Sie werden gegen Spanien spielen, das beste Team der Welt. Das muss Ihnen sehr viel bedeuten.

Fabian Sangines: Gegen die Besten der Welt zu spielen ist eine unglaubliche Erfahrung. Darum rate ich jedem Erstliga-Fussballer, Futsal zu spielen. Zwar verdient man in der Schweiz kein Geld, aber an Spiele wie dieses erinnert man sich ewig. 

Wie sehen Sie Ihre Rolle als Kapitän des Teams?

Fabian Sangines: Schweizer Nationalteam-Captain zu sein, ist eine riesige Ehre für mich. Wir haben ein junges, unerfahrenes Team, das in den letzten beiden Jahren viele Wechsel erlebt hat. Deshalb versuche ich, die Neuen bestmöglich zu integrieren und ihnen meine Erfahrungen weiterzugeben. Eine gute Stimmung im Team ist mir wichtig. Schliesslich bleibt Futsal für uns ein Hobby.  

Was sind Ihre Ziele für den Rest der Qualifikation für die Euro 2022 ?

Fabian Sangines: Zuerst müssen wir geniessen, gegen solche Top-Teams antreten zu dürfen. Das ist ein Lohn für unseren historischen Playoff-Sieg gegen Deutschland. Es muss jedem von uns bewusst sein, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, gegen die Besten Europas spielen zu können. Von diesen Erfahrungen müssen wir profitieren - sie helfen uns, besser zu werden. Schön wäre, wenn wir erstmals in der Geschichte Mainround-Punkte holen könnten.

Wie sich das Futsal-Nationalteam gegen die Nummer 1 der Welt präsentiert, kann im Livestream auf football.ch verfolgt werden.

(SFV)