Von Barnetta über Lichtsteiner bis hin zu Stocker

15.02.2017 16:00

Von Barnetta über Lichtsteiner bis hin zu Stocker

Es war im Februar 2004, als der Schweizerische Fussballverband den Begriff «Footuro» erstmals konkret einsetzte. Im Hinblick auf die EURO 2008 sollte eine Spielergeneration reifen, für deren beste Talente wesentlich mehr Aufwand getrieben wird, als dies bis dahin für die Nachwuchsnationalspieler der Fall gewesen war.

Vater des Projektes «Footuro 08» war der damalige technische Direktor des SFV, Hansruedi Hasler. Der Schweizer Nachwuchs war 2002 in Dänemark sensationell U-17-Europameister geworden, die U-21 erreichte 2002 an der EM im eigenen Land den Halbfinal. Die Voraussetzungen also waren gegeben, mit einem weiteren Impuls die ohnehin schon vorzügliche Nachwuchsarbeit zu veredeln. Die Bemühungen waren schon zwei Jahre später von Erfolg gekrönt. Spieler wie Tranquillo Barnetta, Philippe Senderos, Johan Djourou oder Valon Behrami hatten den Durchbruch geschafft und vertraten die Schweiz schon an der WM 2006 in Deutschland.
Nach dem Turnier wurde eine neue Liste erstellt, die 32 Namen umfasste. Dem Projektnamen wurde die Jahrzahl 08 entzogen, seither heisst er schlicht «Footuro». Spieler wie Diego Benaglio, Blerim Dzemaili (als Reservisten ebenfalls schon an der WM 2006 dabei), Stephan Lichtsteiner, Reto Ziegler, Gelson Fernandes, Pirmin Schwegler, Yann Sommer (damals erst 18-jährig), Valentin Stocker (sogar erst 17-jährig), Ivan Rakitic oder Zdravko Kuzmanovic figurierten auf der Footuro-Liste vom August 2006.

Die Ansätze von Footuro waren von Anbeginn dieselben. Die Spieler sollten in ihrer Karriereplanung beraten werden, sie wurden durch Leistungstests in Magglingen eingehender analysiert und mit individuellen Trainingsplänen versorgt – und auch der Schweizer Weg existierte schon, auch wenn er damals noch nicht explizit so genannt wurde. Die Rede war von einem 4-Stufen-Plan: solide Grundausbildung, Integration in ein Nachwuchs-Nationalteam, Stammplatz in einem Super-League-Team, dann erst der Wechsel ins Ausland. Schon damals klappte das nicht in jedem Fall, da einige Spieler bereits im Ausland spielten.