Malin Gut: Intensiver Start ins neue Jahr

26.02.2018 10:43

Malin Gut: Intensiver Start ins neue Jahr

Die 17-jährige Malin Gut ist bereits als Captain des Schweizer U-19-Nationalteams aufgetreten, das im Sommer die Europameisterschaft im eigenen Land spielen wird. Mit vielen Trainingslagern legt sie die Basis für ein intensives Jahr.

Es ist erst ein Monat vergangen und die U-19-Nationalspielerin hat bereits zwei Trainingslager auf der iberischen Halbinsel hinter sich. Zunächst ging es mit der nationalen Auswahl nach Portugal für zwei Testspiele gegen China und Portugal. Beim 0:5 gegen China durfte Malin Gut als Captain des U-19-Nationalteams auflaufen. Und das ist nicht ganz ohne Bedeutung, denn es bildet die wichtige Rolle ab, die Malin Gut in diesem Team mittlerweile spielt. «Es ist eine neue Rolle für mich, weil ich es nicht gewohnt bin aus dem Verein, wo ich doch zu den jüngsten Spielerinnen gehöre. Aber ich übernehme die Verantwortung, versuche in diese Funktion hineinzuwachsen und meinen Teil beizutragen», meldet sie aus ihrem nächsten Trainingslager, jenes mit den Frauen des FC Zürich in der letzten Januarwoche in Südspanien.

Noch einmal nach Spanien
«Es sind intensive Wochen», bestätigt Malin Gut. Die nun gelegte Basis wird in diesem Jahr umso wichtiger sein, da wichtige Ereignisse bevorstehen. Mit dem FC Zürich Frauen spielt sie wiederum um beide Titel in Meisterschaft und Schweizer Cup, mit dem U-19-Nationalteam steht eine sehr reich befrachtete Vorbereitung auf die Europameisterschafts-Endrunde im Juli im eigenen Land bevor. Es wird deshalb Anfang März neuerlich in den Süden gehen, wo die U-19 im Rahmen eines weiteren Trainingslagers in La Manga in gleich drei Testländerspielen auf Tschechien (am 2. März), Dänemark (am 4. März) und Schottland (am 6. März) trifft. Sieben Testspiele hat die Auswahl von Nationaltrainerin Nora Häuptle in der bisherigen Saison bestritten, sieben Mal musste sie als Verliererin vom Platz. «Ich zerbreche mir deshalb nicht den Kopf», sagt Malin Gut, «wir müssen weiter zusammenwachsen, uns als Team finden. Ich bin zuversichtlich.» Als Gastgeberin hat die Schweizer Auswahl in dieser Saison keine Qualifikationsspiele für die EM-Endrunde zu bestreiten, das ist eine spezielle Situation, aber verschafft dem Team auch die Zeit, um sich in den verbleibenden Monaten auf jenes Niveau zu heben, das gute Auftritte im Juli möglich sein werden. «Das Turnier kommt immer näher, es wird langsam ernst. Wir freuen uns sehr, in der Schweiz vor unseren Familien und Freunden spielen zu können. Das macht diese EM sehr speziell.» Fixpunkt ist der 18. Juli, an dem die Schweiz das Eröffnungsspiel in Wohlen bestreiten wird. Die gegnerischen Teams sind noch nicht bekannt, sie werden in diesem Frühjahr die Eliterunde bestreiten, wo sich sieben weitere Endrunden-Teilnehmer herausstellen werden.

Fussball im Kindergarten
Schon im Kindergarten hatte Malin Gut mit dem Fussball begonnen. Später kickte sie in Däniken, ehe sie beim FC Fislisbach die erste Lizenz löste. Nach zwei Jahren beim FC Baden erfolgte im Sommer 2015 der Schritt in die Nationalliga A beim FC Zürich. Gleich in ihrer ersten Saison durfte sie das Double feiern, es ist ein erster grosser Höhepunkt in ihrer noch jungen Karriere. Mittlerweile bestreitet sie das Sportgymnasium in Zürich. Diese Ausbildung, die noch zweieinhalb Jahre andauern wird, ermöglicht ihr die nötigen Freiräume für die umfangreichen fussballerischen Aktivitäten. Die Ausbildung ist auch der Grund, warum sie sich um ihre fussballerische Zukunft noch keine grossen Gedanken macht. Solange die Schulzeit läuft, wird sie sich auch kaum ins Ausland verabschieden. «Ich hoffe, dass es im Fussball so positiv weitergeht wie bislang. Kurzfristig möchte ich einfach eine gute EM spielen und nachher die Ausbildung erfolgreich abschliessen.» Beim Schweizerischen Fussballverband jedenfalls ist sie schon eng auf dem Radar. Sie ist ins Projekt «Footura» integriert und erhält Lob von höchster Stelle. Nationaltrainerin Martina Voss Tecklenburg, die sie einst auch im Ausbildungszentrum betreute, sagt: «Malin Gut ist eine wichtige Spielerin und eine Leaderin im Schweizer U-19-Nationalteam. Sie muss dort viel tragen und meistert das bestens. Sie ist eine toll ausgebildete Spielerin und hat sich beim FC Zürich super entwickelt. Sie wird auch für das A-Nationalteam zum Thema werden.»

(ds/nl)