Laurent Prince: «Wir wollen noch eine Schippe drauflegen» (2/2)

25.06.2017 16:17

Laurent Prince: «Wir wollen noch eine Schippe drauflegen» (2/2)

Die SFV-Nachwuchstrainer und die Ressortchefs verbrachten ein viertägiges Seminar im Umfeld der U-21-EM in Polen. Laurent Prince (46), der Technische Direktor, zieht nach dem Aufenthalt in Krakau eine positive Bilanz.

Inwiefern kann ein junger Fussballer von einer U-21-EM-Teilnahme profitieren?
Wir haben in der Schweiz den Ansatz und Anspruch, Persönlichkeiten im Spitzensport so auszubilden, dass sie eines Tages die Qualität haben, um die A-Nationalmannschaft zu verstärken. Auf dem Weg dorthin kann Turniererfahrung den Spieler besser machen – es ist vielleicht nur ein Faktor neben hundert anderen, aber ein wesentlicher.

Wie weit ist die Schweiz von den aktuellen EM-Teilnehmern entfernt?
Der Abstand ist nicht gross. Wir haben in der aktuellen Auswahl den einen oder anderen, der mit jenen, die wir in Polen gesehen haben, mithalten könnten. Aber die Spiele haben auch eine wichtige Erkenntnis gebracht.

Nämlich?
Wir haben bislang die individuelle Ausbildung vor allem auf die Offensivleute fokussiert. Was das defensive Verhalten angeht, können wir eine Schippe drauflegen. Und nun setzen wir alles daran, dass wir uns für die nächste EM in Italien qualifizieren.

Die U-21-Endrunde ist für die Spieler eine perfekte Bühne, um auf sich aufmerksam zu machen, oder?
Wer als U-21-Nationalspieler gut ist, muss sich nicht mehr um Aufmerksamkeit sorgen, den kennt man schon überall. Die U-19-EM ist schon eher ein Turnier, an dem für Aufsehen sorgen kann.

Darf man von der Schweizer U-21 regelmässige EM-Teilnahmen erwarten?
Ob U-21 oder A-Team: Hohe Erwartungen sind für mich immer auch ein Zeichen von Anerkennung für bislang Geleistetes. Der Druck darf uns aber weder blenden noch hemmen. Und eines ist allen, die bei uns angestellt sind, sehr wohl bewusst: Um auch morgen noch gut zu sein, müssen wir tüchtig Gas geben.

(SFV/-er)